Ich habe die Gitarre in meine Sammlung aufgenommen.
Es gab geringfügige Mängel :
Einen unauffälligen Lackdefekt im Soundhole.
Und die Stimmmechaniken sind schwergängig.
Geärgert habe ich mich über den Tonabnehmer.
Erstens weil seine Batterie in den Tiefen des Gitarrencorpus herumliegt.
Ich muss also alle Saiten abnehmen, um die Batterie zu tauschen.
Das bedeutet, vor jedem Auftritt müssen Saiten und Batterie getauscht werden. Sonst kann es peinlich werden.
Der Tonabnehmer selbst verfügt über einen Piezostreifen und ein Mikrofon im Corpus.
Allerdings hat der Tonabnehmer im Schallloch nur einen Lautstärkeregler.
Ich kann den Sound nur dadurch beeinflussen, dass ich die Balance zwischen Piezo und Mikrofon einstelle. Dazu liefert mir Seagull einen Plastikstab, der eine winzige Plastikschraube verstellen kann.
Ich soll damit den Tonabnehmer vor dem Auftritt an die Anlage des Veranstalters anpassen.
Wenn also während des Auftritts eine Rückkopplung auftritt, dann lässt sich das Mikrofon alleine nicht einfach leiser stellen.
Oder wenn ich für einen Song ein Effektgerät zuschalten möchte, welches aber sensibel auf das Mikrofon reagiert, dann kann ich das nicht anpassen.
Nun ein Wort zum Preisvergleich zwischen verschiedenen Gitarrenmarken in meiner Sammlung.
Die Gitarre klingt gut.
Es gibt ähnliche Gitarren von amerikanischen Markenherstellern, die kosten das Doppelte dieser Gitarre. Haben natürlich auch einen anderen Wiederverkaufswert.
Und es gibt Gitarren, die nur 60% des Preises kosten, aber teilweise besser sind.
So besitze ich eine 48mm Furch, die deutlich dynamischer und lauter als die Seagull ist. Da genügt eine leichte Berührung, um die Decke in Schwingung zu versetzen. Und sie ist billiger, weil sie aus der Blue Serie stammt. Das bedeutet, sie ist optisch auf das notwendigste reduziert, also schlicht und hat keinen Tonabnehmer.
Ebenfalls für 60% des Kaufpreises habe ich von Sigma eine 46mm Gitarre, die unverstärkt nur geringfügig leiser als die Seagull ist.
Dafür ist diese chinesische Gitarre das hübschere Möbel für die Wand.
Hat also mehr Bling Bling und Glitzer.
Fazit:
Hier bekommt man eine brauchbare 48mm Gitarre, die sich nicht hinter bekannteren Marken verstecken muss.
Bessere Stimmmechaniken und einen Tonabnehmer, der alltagstauglich ist, wäre aber schön.
Und es gibt in der Mittelklasse der Gitarren preiswerteres, das besser oder fast vergleichbar klingt, und dabei zumindest aufwendiger verziert wird.
Nach meiner positiven Erfahrung mit der Blue Serie von Furch bin ich motiviert, mich bei der Marke bei den Green oder Yellow Modellen umzuschauen.
Also den besseren Klang bei ähnlicher Optik zum halben Preis einer Martin oder Gibson zu kaufen.