Mein Exemplar ist makellos verarbeitet und lackiert. Einzig die Enden der Bundstäbchen sind minimal scharf, was mit leichtem Feilen / Polieren schnell erledigt ist. Ich verbuche das unter Klimaunterscheid zwischen D und Ensenada (Mex), was als Produktionsort auch auf der Kopfplattenrückseite steht. Das Griffbrett ist schön, nur etwas trocken, aber mit etwas Ölen fix revitalisiert.
Das Sparkleblau und -silber und das spiegelnde Schlagbrett sehen in Natura besser aus als auf allen Fotos/Videos - gefällt mir ausgesprochen gut. Dadurch bin ich auf den Bass aufmerksam geworden – soooo flashy!
Blu DeTiger, die dem Bass Namen und Style mitgegeben hat kannte ich nicht, aber sie ist eine interessante junge Musikerin und ihr Bassspiel ist breit aufgestellt, wie auch dieser Bass in den verfügbaren Sounds.
Eine positive Überraschung ist das sehr niedrige Gewicht von 3,6 kg mit Batterien und nur 3,4 kg ohne. Dass er unter 4 kg sein würde mit dem hohlgefrästen Body für das von Blu geforderte, geringe Gewicht, war zu erwarten; Aber, dass es so viel ausmacht – für mich ein wesentlicher Kaufgrund - klasse!
Man kann den Bass auch tatsächlich ohne Batterien komplett passiv spielen und vermisst den Preamp und das zusätzliche Toneshaping nicht. Der Ton lässt sich dann über die Blende zwischen den beiden PUs schon abwechslungsreich gestalten. Einen passiven Tonepot gibt es leider nicht.
Dies ist mein erster aktiver Bass und für mein Empfinden liefert der Fender Pre Amp gut wirksame Kontrolle mit Boost und Cut für Höhen, Mitten und Bass. Es gibt bei allen Pots außer dem Vol. eine gut fühlbare Mittelraste und im aktiven Betrieb auch allgemein einen guten Outputschub. Wenn nur der HB ausgewählt ist und die Mitten voll geboostet werden, ist der Ton leicht angezerrt, was von Blu so gewollt war, aber vielleicht nicht jedem gefallen mag. Der Minitoggle für die Aktiv-Passiv-Schaltung ist sehr praktisch da ich den Bass bisher viel passiv spiele und den entsprechend oft nutze.
Etwas Setup nach meinem Geschmack - Halskrümmung und niedrige Saitenlage (2,5 mm im 20. Bund) einstellen - und dann war Spielspaß angesagt. Der Sound ist schon Jazz Bass, wenn auch durch den noiseless Hals-PU und den HB an der Bridge, in den meisten Einstellungen moderner klingend und grade beim HB auch deutlich druckvoller. Der HB macht einen guten Job in der Bridgeposition und man kommt auch gut in Stingray Soundgefilde, besonders aktiv gestellt. Er wäre perfekt, wenn man ihn splitten könnte, oder gar zwischen 60s und 70s Jazz Bass mit den Einzelspulen hin- und herwechseln könnte. Das ist aber keine Kritik, sondern maximales Wünschen (modbar?).
Der Bass ist sehr gut ausbalanciert und spielt sich super angenehm. Der satinierte Hals fühlt sich klasse an und sieht mit dem Binding auch sehr gut aus. Die Halsjustierung erfolgt zum Glück auch an der Kopfplatte.
Fazit: Dieser limitierte Signature Bass ist vom Grundaufbau ein Player Plus, der mit einem sehr schönen und aufwändigen Look, einem interessanten Humbucker und einem herrlich niedrigen Gewicht daherkommt. Er ist etwas Eigenes und verdient das Prädikat Signature wirklich. Mir ist er den Aufpreis zum normalen Player Plus allemal wert und ich kann ihn jedem, der einen wirklich leichten, modern flexiblen und auffällig schönen Bass sucht absolut empfehlen. Ich gebe meinen nicht mehr her!